29
Mrz
2013

Lach und Schiessgesellschaft

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© Pepijn Vlasman

© Pepijn Vlasman

Ein Kabarett-Programm, das man sich nicht entgehen lassen sollte! (Ja, bei solch einem guten Stück kann man schon mal gleich zur Einleitung Werbung machen!) Am gestrigen Abend bewies uns Thomas Freitag in den Berliner Wühlmäusen mal wieder, dass er in unseren rein subjektiven Augen zu den Besten seiner Zunft gehört!

In „Der kaltwütige Herr Schüttlöffel“ (Buch Dietmar Jacobs) kann der Schauspieler Thomas Freitag wieder einmal brillieren. Er spielt einen Bibliothekar, der sich gegen die Schließung seiner Bibliothek wendet, diese daher besetzt hält und die Bücher als Geiseln festhält. Er möchte die letzten Refugien der Bildung und der Ruhe in einer immer schneller werdenden Zeit beschützen. Er wendet sich gegen Bildungsarmut, die sogenannte Alternativlosigkeit, gegen das Sparen an der Kultur, gegen Gleichmacherei und Schnäppchenwut.

Sowohl Kafkas Affe aus „Ein Bericht für eine Akademie“ kommt zu Wort wie Karl Marx, der deutlich macht, dass wir alle in Sachen Gier den sogenannten Mächtigen in Nichts nachstehen. Wir alle halten den Kapitalismus am Laufen und werden, wie Thomas Freitag es ausdrückt „immer wieder über den Tisch gezogen, wobei wir die dabei entstehende Reibung auch noch als Nestwärme empfinden“. Als Marx wendet er sich gegen das ewige Jagen nach Schnäppchen, dagegen, dass alles immer nur billig sein muss und kaum einer mehr bereit ist für Qualität und faire Herstellungsbedingungen zu zahlen. „Wir alle sind nicht besser“ und so kann auch Marx den Tennissocken für 2,30 Euro aus China nicht widerstehen…

Der Pommesbudenbesitzer von nebenan beklagt seinen Untergang neben den großen Fast-Food-Ketten und Schiller ist einem Verleger der heutigen Zeit ausgeliefert, der „Die Räuber“ so umschreibt, dass sich das Buch angeblich besser verkaufen lässt. Ein Abend zwischen Theater und Kabarett, zwischen Lachen und manchmal lieber Weinen, zwischen ruhigen und unterhaltsamen Momenten, zwischen dem vorgehaltenen Spiegel und dem Traum von einer besseren Welt, so lieben wir es!



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