28
Jan
2013

Die Säkularisierung des arabischen Denkens: Zur Trennung von Vernunft und Religion

Die Säkularisierung des arabischen Denkens: Zur Trennung von Vernunft und Religion

Seit dem 8. Jahrhundert dreht sich die islamische Philosophie um die Möglichkeiten der Auslegung des Korans.
Die Rationalisten widersprechen dabei einer wortwörtlichen Interpretation. Die Säkularisten widersetzen sich den Übergriffen eines Klerus, der seine Autorität damit begründet, der heiligen Schrift buchstabengetreu zu folgen. Die Reformer wehren sich gegen ein Verständnis von Gesellschaft, in dem historisch bedingte Normen als "göttliches Gesetz" nicht im übertragenen Sinne angewandt werden können. Und hier findet sich einer der Hauptwidersprüche in der muslimischen Welt: Allein im Lager der "Buchstabentreuen" findet sich eine Pluralität der Meinungen wieder, die man sich kaum größer vorstellen kann. Ohne Probleme lassen sich allein innerhalb dieses Spektrums eine Rechtsmeinung und ihr Gegenteil finden. Diese Vielstimmigkeit lässt den Gläubigen allein; aber sie entlässt ihn auch. Im Grunde praktiziert er schon heute eine freie Meinungsfindung, indem er oder sie sich die individuell passende Lehrmeinung sucht - sei es bei einer Autorität aus der Familie, beim Imam des Dorfes, bei Fernsehpredigern, per Telefonseelsorge, als Internetanfrage, beim Großmufti: Erlaubt ist, was gefällt. Dies ist die Sollbruchstelle für eine Religion, die dem Gläubigen einen unvermittelten Zugang zu Gott verspricht. Was bleibt ist das Recht auf Selbstbestimmung.


Denkschule 

Stillstand im Mittelalter

Ich mutmaße, dass das echte Problem in der geistigen Einstellung der Araber besteht; sie empfinden nicht, dass ihnen ihre Länder gehören. Sie sind dauernden Ergüssen für die arabische oder die nationale "Einheit" unterworfen, aber sie empfinden meiner Auffassung nach nicht die Art von Zugehörigkeit zu ihren Ländern, wie das die Menschen im Westen tun. Da es ihnen zum Großteil nicht möglich ist, echte Repräsentanten zu wählen, fühlen sie, dass sie über ihre Köpfe hinweg regiert werden. Und jene, die innerhalb des staatlichen Systems arbeiten (..) fühlen, dass ihre Existenz von der selben Art der Korruption abhängt, die im Staat gedeiht. Die Menschen werden Teil der Korruption. Ob eine Lösung des arabisch-israelischen Konflikts dies verbessern wird? Manches, vielleicht. Ohne den fortlaufenden Druck der Krise würde es sehr viel schwieriger werden, dauernd neue Notstandsgesetze zu implementieren, um Verfassungsgarantien zu vermeiden und um die Bevölkerung, die vielleicht anderes fordern würde, abzulenken. Aber ich fürchte manchmal, dass die Probleme zu tief gründen, hinabgesunken sind wie durch eine Kanalisation mit dauerhaft großen Lecks, dass der Boden unter den arabischen Füßen zu vollgesogen ist, um darauf etwas zu bauen.


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